Vor jeder Indienreise steht
die Beantragung und Erlangung eines Visums. Viele haben hier die erste Hürde zu meistern
und deswegen möchte ich schon im Vorfeld einen kleinen Erfahrungsbericht teilen, damit man weiß,
auf was man sich einlässt.
Erste Informationen zum Indien-Visum
erhält man auf der Homepage der Botschaft. Man sollte sich die einschlägigen Formulare ausdrucken
und diese ganz genau ausfüllen. Im Internet findet man auch einige deutsche Übersetzungen, die einem
weiterhelfen können. Zudem benötigt man mehrere Fotos und zwar in einer ganz bestimmten Größe. Wer denkt,
er kann hier mit normalen Automatenfotos auftauchen und wird sich durchmogeln, der lernt direkt die freundliche
indische Sturheit kennen. Ein emotionales europäisches Gemüt verschlimmert die Situation dann nur noch.
Das Visum sollte auch frühzeitig beantragt werden und wenn möglich persönlich in der zuständigen Botschaft.
Bei mir war es die Botschaft in Frankfurt, bei der man sich Morgens einfindet und dann seine Sachen brav in einer
Reihe wartend abgibt. Man sollte alle Formulare, die Fotos, den eigenen Reisepass und die verlangten Gebühren mit
sich führen. Die Fotos kann man zur Not noch in einer Fotokabine vor Ort machen, die auch die verlangte Bildgröße produziert.
Wer sich nicht zur Botschaft begeben will, kann dies auch auf postalischen Wegen erledigen, muss aber immer damit rechnen,
dass etwas nicht klappt. Hier fängt der frühe Vogel den Wurm.
Auf der Homepage wird zwar gesagt, dass man das Visa am Nachmittag wieder mitnehmen könne, tatsächlich ist es aber so,
dass man einen Termin genannt bekommt, der circa 1 Woche später steht. Man stellt sich dann wieder in die Warteschlange,
nach der Mittagspause versteht sich, und hofft dann sein Visum in empfangen zu dürfen.
Ich machte die Erfahrung, dass sich hier einige Leute anstellen, die wirklich denken, es läuft wie bei einem Discounter
an der Kasse. Tatsächlich spielt es sich aber nach indischen Regeln ab und bekanntlich hat ein Inder nicht nur ein Leben Zeit
etwas zu erledigen. Gerade wenn man für mehrere Personen ein Visa bestellt, kann es schnell zu Komplikationen führen und
letztendlich wird man immer den kürzeren ziehen. Sich aufzuregen ist nicht nur nutzlos, sondern auch beschämend und peinlich.
Man reist in ein fremdes Land und hat sich hier den Regeln und Gepflogenheiten zu unterwerfen. Wer schon bei der Beantragung
des Visa seine Probleme damit hat, wird später in Indien kaum seine Freude haben.